Wie lange darf mein Kind vor Laptop, Handy und dem Fernseher sitzen?
Mit dieser Frage beschäftigen sich diverse Beratungsangebote wie SCHAU HIN! und klicksafe. Und empfehlen dabei die Einhaltung fester Mediennutzungszeiten.
Diese variieren je nach Beratungsangebot und liegen für sechs bis 10-Jährige meist bei nur 30-60 Minuten pro Tag; ein Wert der insbesondere zu Pandemie-Zeiten oft nicht eingehalten wird.
Es gibt aber auch Stimmen gegen die Vereinbarung von Mediennutzungszeiten.
So weist das Kindermedienland Baden-Württemberg darauf hin, dass zu starre Regelungen Schwierigkeiten bereiten. Zum einen könne die Einhaltung der Nutzungszeit oft nicht gut kontrolliert werden, zum anderen können fest vereinbarte Kontingente dazu führen, dass sie auch wirklich immer ausgeschöpft werden, nur um keine Medienzeit „zu verschenken“. Außerdem böten sich an Schultagen und Wochenenden oft unterschiedliche Situationen.
Vielmehr wäre es ratsam, Regeln aufzustellen wie „Keine Handys am Esstisch“. Und auf „Beziehungszeiten“ zu achten, also darauf, dass genügend Zeit für Quality Time, für gemeinsame Gespräche, Hilfe bei den Hausaufgaben da ist.
Wichtig ist unseres Erachtens auch, was genau während Medienzeiten passiert. Wird am Laptop für die Schule gelernt (Recherche für Referat, Lernspiele), wird während der Medienzeit etwas kreiert (Stop Motion Filme, Coding, YouTube Videos) oder wird wirklich nur Fernsehen konsumiert oder gezockt?
Denn wenn das Kind mithilfe von Medien kreativ wird oder sich etwas aktiv erarbeitet und zusätzlich ein Ausgleich im Sinne von Bewegung an der frischen Luft und „Beziehungszeiten“ erfolgt, so sollte auch ein gelegentliches Mehr an Medienzeit für Kinder noch akzeptabel sein.